KiGGS – Ziele der Studie
Ziel von KiGGS ist es, wiederholt bundesweit repräsentative Befragungs- und Messdaten zur Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland bereitzustellen. Darüber hinaus sollen Entwicklungstrends der gesundheitlichen Lage ermittelt und die gesundheitliche Entwicklung der Heranwachsenden bis ins Erwachsenenalter analysiert werden (KiGGS-Kohorte).
Für Deutschland verallgemeinerbare Daten
Ein wichtiger Aspekt der Studie ist die Verallgemeinerbarkeit der Studienergebnisse für die Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Eine solche Verallgemeinerbarkeit wird mittels einer repräsentativen Stichprobe aus der in Deutschland lebenden Bevölkerung im Alter von 0 bis 17 Jahren erreicht.
Die Daten der Stichprobe erlauben es, die Studienergebnisse für die Gesamtheit der Unter-18-Jährigen hochzurechnen. So kann man beispielsweise abschätzen, wie viele Kinder und Jugendliche in Deutschland an einer bestimmten Erkrankung leiden.
Entwicklungstrends aufspüren
Eine Datenerhebung kann immer nur Ergebnisse liefern, die für den Erhebungszeitraum gelten. Aber die gesundheitliche Situation der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ändert sich mit der Zeit.
Ob sich beispielsweise Umweltbedingungen ändern, Lebensstile wandeln oder neue Vorsorgemaßnahmen angeboten werden – die Gründe für Veränderungen der gesundheitlichen Lage können vielfältig sein.
Aus diesem Grund sieht das Studienkonzept vor, dass wiederholt in bestimmten Zeitabständen repräsentative Gesundheitsdaten erhoben werden. Vergleicht man die Daten der verschiedenen Erhebungen, zeigt sich, wo es Veränderungen im Zeitverlauf gibt (Trendanalysen). So kann frühzeitig erkannt werden, in welchen Bereichen sich Risiken für die Gesundheit entwickeln. Man kann aber auch feststellen, ob sich bestimmte Problemlagen zurückbilden.
Umfassende und verlässliche Daten erheben
Um die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen gut zu beschreiben, sind Informationen zu vielen gesundheitsrelevanten Themen notwendig.
Doch nicht alle interessierenden Aspekte können mithilfe von Befragungen erfasst werden – sei es, weil diese Informationen den Befragten gar nicht bekannt sind oder weil individuelle Angaben der Befragten nur schwer vergleichbar wären.
Innerhalb von KiGGS werden deshalb in bestimmten Zeitabständen auch medizinische Untersuchungen (z. B. Messen von Körpergröße und -gewicht, Blutdruck und Puls) und Tests (z. B. motorische Tests) durchgeführt sowie Blut- und Urinproben analysiert.
Gerade die Kombination von Befragungsdaten und medizinischen Untersuchungsdaten ist besonders gut geeignet, das Vorkommen bestimmter Krankheiten verlässlich zu erfassen. So können zum Beispiel nicht nur ärztlich diagnostizierte, sondern auch bislang unerkannte Probleme aufgedeckt werden (z. B. allergische Sensibilisierung).
Komplexe Zusammenhänge ermitteln
Zu den wichtigen gesundheitspolitischen Fragen gehört auch, welche Entwicklungen der gesundheitlichen Lage zu erwarten sind.
Hierzu ist es unter anderem notwendig, auch Erkenntnisse über das komplexe Zusammenspiel von Gesundheitsverhalten, Lebensbedingungen und dem Entstehen von Krankheiten zu sammeln. Hierbei interessieren insbesondere typische Lebensphasenübergänge vom Kindes- ins Jugendalter und vom Jugend- ins Erwachsenenalter.
Um solche Zusammenhänge analysieren zu können, werden die Kinder und Jugendlichen der KiGGS-Basiserhebung wiederholt zur Teilnahme eingeladen – auch, wenn sie inzwischen erwachsen sind.
Dies ermöglicht es, gesundheitliche Entwicklungen im Verlauf vom Kindes- ins Erwachsenenalter zu betrachten und hilft zu verstehen, warum einige Menschen als Erwachsene bestimmte gesundheitliche Beeinträchtigungen bekommen und andere nicht. Ein solches Wissen ist Grundlage dafür, kommende Entwicklungen abzuschätzen und Ansatzpunkte für vorbeugende Maßnahmen zu beschreiben.
Ergebnisse für Politik und Wissenschaft
Zusammen mit den beiden anderen Studien des Gesundheitsmonitorings schafft die Langzeitstudie KiGGS eine kontinuierliche, umfassende und verlässliche Datenbasis für die Gesundheitsberichterstattung und liefert eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen und Prioritätensetzungen.
Mit den Ergebnissen kann beispielsweise eingeschätzt werden, ob bestimmte von der Politik formulierte Gesundheitsziele tatsächlich erreicht wurden. Auch bei der zielgerichteten Planung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen können diese Erkenntnisse zu Rate gezogen werden. Die KiGGS-Daten werden darüber hinaus für die Wissenschaft verfügbar gemacht.